Mit dieser Case Study bekommen Sie einen Einblick, wie ein international tätiges Unternehmen in drei Wochen Potenziale in Höhe von rund 4 Mio. Euro p.a. in der Logistik ermittelte und innerhalb von sechs Monaten 50 % davon realisierte. Ein Effizienzsprung!


Training und Mitwirkung des Logistikteams fördern die Akzeptanz und sind damit das Fundament der Veränderung. Das eigene Entdecken von Potenzialenund das Entwickeln und Umsetzen der eigenen Ideen fördert die Implementierung und Effizienz nachhaltig.
Dr. Markus Wirz, Senior Operations Expert
| Der Kunde
Der international tätige Lieferant versorgt aus seinem Werk in den USA Automobilhersteller vor Ort. Überwiegend werden JIS-Produkte bzw. Fahrzeugmodule hergestellt und versendet.
Die Herausforderung des Standortes lag in den vergangenen Jahren im steilen und geballten Anlauf des nahezu gesamten Produktspektrums. Darüber hinaus lagen nach dem Hochlauf die tatsächlichen Abrufmengen deutlich über den Prognosen.
Das heterogene Produktspektrum und die hohe Wertschöpfungstiefe führen zu einer großen Bandbreite logistischer Prozesse.

| Die Aufgabenstellung und Herausforderung

Die Herausforderung des Werks lag in den vergangenen Jahren im steilen und geballten Anlauf des gesamten Produktspektrums und höheren als den prognostizierten Abrufmengen.
Nachdem die größten operativen Herausforderungen bewältigt waren, wurde versucht den Fokus auf die Optimierung und Effizienzverbesserung zu legen.
Trotz oder gerade wegen des starken Produktwechsels finden sich in Produktion und Logistik gewachsene Strukturen im Werk.
Die überwiegend als JIS/JIT gelieferten Module weisen eine hohe Wertschöpfungstiefe auf, die überwiegend bis zum Rohstoff zurückgeht. Daher sind eine Vielzahl an Fertigungsschritte miteinander verbunden. Darüber hinaus besitzen die meisten Endprodukte eine hohe Variantenvielfalt.
Die Variantenvielfalt führt auch zu einer hohe Varianz bei Kaufteilen, die in die Produkte eingehen. Die Kaufteile werden überwiegend an den Endmontagen bereitgestellt. Eine Herausforderung angesichts knapper Flächen und dem Versuch alle Varianten am Arbeitsplatz bereitzustellen.
| Die Herangehensweise und Lösung

Die Vorgehensweise ist als pragmatisch und intensiv zu beschreiben. Intensives wie pragmatisches Training sowie eine intensive Woche zur Potenzialbeschreibung, Lösungssuche und Bewertung.
Im ersten Schritt lag der Fokus auf den Mitarbeitern. Um einen Effizienz-Sprung in der Logistik zu realisieren, müssen die Verantwortlichen und die Mitarbeiter in den relevanten Bereichen in vollem Umfang eingebunden werden. Die dadurch erzielte Akzeptanz sichert das Projekt, die Umsetzung sowie die nachhaltige Anwendung sicher.
Neben der Projektvorstellung stand von Anfang an das Training des Personals aus der Logistik im Fokus. Elemente des Lean Managements, die Verschwendungssuche, Fragetechniken sowie Bewertung von möglichen Verbesserungen standen im Vordergrund.
Die theoretischen Trainingselemente wurden bewusst kurz gehalten. Gezielt wurde das Team während der Prozessbeobachtung geschult Verschwendung und Potenziale „sehen zu lernen“.
In einer weiteren sehr intensiven Woche wurden die Potenziale zusammengetragen. Für alle Schwachstellen wurden Lösungsoptionen gesucht und bewertet. Die Bewertung umfasst mehrere Elemente. Dazu zählten u. a. Kostenreduzierung, nötige Investitionen sowie Umsetzungsdauer.
Während einige Potenziale noch während des laufenden Projektes schnell realisiert werden konnten, war für andere Potenziale ein ergänzender Durchlauf nötig. Unter anderem wurde für einen Teilbereich der Kommissionierung ein neues Konzept mit dem Team entwickelt. Dieser wie andere Konzeptworkshops wurden von mir moderiert und die Mitarbeiter angeleitet.
Am Ende dieser Projektphase stand ein ambitionierter Projektplan zur Verbesserung des Status Quo. Die Maßnahmen reichten von "umgehender Umsetzung" (u. a. Visualisierungen, Hilfen, Werkzeuge) bis hin zu einem "Zeitraum von zwei Jahren" und mehr (Automatisierungslösungen) für die Realisierung.
Für die Themen der ersten sechs Monate wurde ein detaillierter Projektplan erstellt und mit einem Fortschrittsmonitoring verknüpft.
| Das Ergebnis und der Erfolg

Das Logistik-Team hat nach dem Projekt großartige Arbeit geleistet. In nur sechs Monaten konnten 90% aller angestrebten Maßnahmen realisiert werden. In nur sechs Monaten wurde vom Werk-Controlling mehr als 50% des Gesamtpotenzials als „Ergebniswirksam“ bestätigt.
Die Umsetzungsgeschwindigkeit war für weitere sechs Monate beachtlich. Selbst planungsintensive Themen und operativ knifflig umzusetzende Potenziale wurden realisiert. Ein Jahr nach Abschluss des Projektes bestätigte das Controlling die Umsetzung von 70% aller identifizierten Potenziale.
| Ihre Chance auf den gleichen Erfolg
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